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Mehr promovierende Medizinerinnen und Mediziner

Im Jahr 2023 arbeiteten in Rheinland-Pfalz knapp 8.200 Akademikerinnen und Akademiker an ihrer Doktorarbeit, darunter mehr als 1.400 angehende bzw. bereits approbierte Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sank die Gesamtzahl der Doktorandinnen und Doktoranden gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozent; die der promovierenden Ärztinnen und Ärzte stieg hingegen um sechs Prozent.

Die meisten Akademikerinnen und Akademiker meldeten ihre Promotion in der Fächergruppe „Mathematik, Naturwissenschaften“ (2.500) an, gefolgt von „Humanmedizin, Gesundheitswissenschaften“ (1.700) und „Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ (1.600). Auf das konkrete Studienfach bezogen wurde am häufigsten in der Medizin, Chemie, Biologie und Physik promoviert. Obwohl der Frauen- und Männeranteil unter den Promovierenden insgesamt mit jeweils 50 Prozent ausgewogen war, bestanden nach wie vor deutliche Geschlechterunterschiede in einzelnen Promotionsfächern: Beispielsweise lag der Frauenanteil in der Psychologie bei 74 Prozent, während in der Informatik nur 17 Prozent der Promovierenden weiblich waren.

Die Rahmenbedingungen für Doktorandinnen und Doktoranden sind häufig sehr unterschiedlich. Nicht alle Akademikerinnen und Akademiker haben die Möglichkeit, eine Doktorarbeit im Rahmen einer Anstellung an einer Hochschule zu erstellen: Nur 40 Prozent der Promovierenden waren 2023 an einer Hochschule beschäftigt. Dabei bestanden deutliche Unterschiede zwischen den Fachbereichen. Während in der Mathematik sowie den Ingenieur-, Natur- und Sportwissenschaften mehr als die Hälfte der Doktorandinnen und Doktoranden ein Beschäftigungsverhältnis an der Hochschule hatten, waren es in der Medizin und den Gesundheitswissenschaften (13 Prozent), der Kunst (26 Prozent) und den Geisteswissenschaften (31 Prozent) deutlich weniger.

In Rheinland-Pfalz haben acht wissenschaftliche Hochschulen das Promotionsrecht. Die meisten Promovierenden waren an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (4.900) angemeldet, gefolgt von der RPTU Kaiserslautern-Landau (1.700). Im Rahmen der Promotion wird der akademische Grad eines Doktortitels in einer bestimmten Fächergruppe verliehen. Durch den Nachweis besonderer wissenschaftlicher Fähigkeiten gilt der Titel in Deutschland als höchster akademischer Grad. Die Promotion wird über eine Monografie oder kumulativ über mehrere wissenschaftliche Publikationen sowie eine Prüfung (Rigorosum) oder eine mündliche Verteidigung der Arbeit (Disputation) abgeschlossen. Voraussetzung für die Anmeldung als Doktorandin bzw. Doktorand ist in der Regel ein abgeschlossenes Masterstudium, das Staatsexamen oder ein universitäres Magister- bzw. Diplomstudium.

Methodische Hinweise:

Die Zahlen stammen aus der Promovierendenstatistik. Gemeldet werden nur Promovierende mit schriftlicher Betreuungszusage nach § 34 des Landeshochschulgesetzes. Berücksichtigt wurden alle Promovierenden im Berichtsjahr 2023.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

Promovierende¹ in den Berichtsjahren 2018–2023

in 1.000

1 Promovierende mit schriftlicher Betreuungszusage nach § 34 des Landeshochschulgesetzes.

Promovierende¹ 2023 nach den zehn häufigsten Fächern

1 Promovierende mit schriftlicher Betreuungszusage nach § 34 des Landeshochschulgesetzes.

Promovierende¹ 2023 nach Fächergruppen² und Beschäftigung

1 Promovierende mit schriftlicher Betreuungszusage nach § 34 des Landeshochschulgesetzes.
2 Im Jahr 2022 keine Promovierenden in der Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin.

Promovierende¹ 2023 und 2022 nach Hochschulen

1 Promovierende mit schriftlicher Betreuungszusage nach § 34 des Landeshochschulgesetzes.

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