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Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen sinken weiterhin

Im ersten Halbjahr 2014 stellten in Rheinland-Pfalz weniger Unternehmen einen Insolvenzantrag als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems ging die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 11,6 Prozent auf 493 zurück. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag mit 1.972 Fällen um 8,4 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2013. Damit setzte sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fort.

 Unternehmensinsolvenzen Die Zahl der von den Unternehmensinsolvenzen betroffenen Beschäftigten lag bei 3.034 Personen und damit um 7,1 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Mit 303 Millionen Euro erhöhte sich die Summe der geltend gemachten Gläubigerforderungen um 29,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Durchschnittlich war jedes insolvente Unternehmen mit 615.519 Euro verschuldet. Im ersten Halbjahr 2013 hatte dieser Durchschnittswert 420.221 Euro betragen.

Die meisten Insolvenzanträge stellten Unternehmen aus dem Baugewerbe (97) und aus dem Bereich »Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen« (88). Diesen Wirtschaftsabschnitten gehören eine sehr große Zahl an Unternehmen an. Mit Abstand folgen Unternehmen aus den Bereichen »Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen« (57) und »Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen« (47).

Die Häufigkeit der Unternehmensinsolvenzen war unter den kreisfreien Städten in Ludwigshafen mit 5,4 Fällen je 1.000 wirtschaftlich aktive Unternehmen am höchsten und in Pirmasens mit 1,2 Fällen am niedrigsten. Die meisten Unternehmensinsolvenzen unter den Landkreisen waren mit 4,7 Fällen je 1.000 Unternehmen im Westerwaldkreis zu verzeichnen, die geringste Insolvenzhäufigkeit hatte der Landkreis Alzey-Worms mit 0,9 Fällen je 1.000 Unternehmen. Verbraucherinsolvenzen

Die Summe der voraussichtlichen Forderungen bei den Verbraucherinsolvenzen belief sich auf 112,7 Millionen Euro. Das waren 10,8 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2013. Die durchschnittliche Verschuldung der insolventen Verbraucher betrug 57.146 Euro gegenüber 58.654 Euro im Vorjahreszeitraum.

Mit 22,2 Fällen je 10.000 Einwohner gab es die meisten Verbraucherinsolvenzen im ersten Halbjahr 2014 in der kreisfreien Stadt Pirmasens. Unter den Landkreisen wies der Kreis Kusel mit 11,8 den höchsten Wert auf. Die niedrigsten Werte ergaben sich bei den kreisfreien Städten in der Landeshauptstadt Mainz (2,8), bei den Landkreisen im Landkreis Cochem-Zell (2,1).

Die monatliche Insolvenzstatistik gibt Auskunft über das Insolvenzgeschehen und ist damit ein wichtiger konjunktureller Spätindikator. Erhebungsbasis sind die Meldungen der Amtsgerichte über die von ihnen bearbeiteten Verfahren.

Autor: Dr. Dirk Schneider (Referat Steuer- und Verwaltungsstatistiken)

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