Der Reallohnindex wird errechnet, indem die Entwicklung der nominalen Bruttomonatsverdienste (einschließlich Sonderzahlungen) der Entwicklung der Verbraucherpreise gegenübergestellt wird. Er gibt somit Aufschluss über die Kaufkraft der Beschäftigten.
Die Nominallöhne, die tatsächlich gezahlten Löhne und Gehälter, lagen im dritten Quartal 2024 um 4,8 Prozent über dem Lohnniveau des dritten Quartals des Vorjahres. Im gleichen Zeitraum legten die Verbraucherpreise um 2,1 Prozent zu.
Zu dieser positiven Entwicklung dürften neben dem Inkrafttreten höherer Tarifabschlüsse auch Auszahlungen der Inflationsausgleichsprämie beigetragen haben. Bei der Inflationsausgleichsprämie handelt es sich um eine freiwillige Leistung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die diese im Zeitraum vom 26. Oktober 2022 bis zum 31. Dezember 2024 ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei bis zu einer Höhe von 3.000 Euro gewähren können. Die Inflationsausgleichsprämie wird in der Verdienststatistik als Bestandteil des Gesamtbruttoentgelts erfasst.
Mit einem Plus von 5,1 Prozent im dritten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal wurde ein überdurchschnittlicher Anstieg der Nominallöhne im Dienstleistungsbereich verzeichnet. Im gleichen Zeitraum nahmen die nominalen Verdienste im Produzierenden Gewerbe um 4,1 Prozent zu. Betrachtet man die Beschäftigten nach ihrem Beschäftigungsumfang, zeigt sich, dass Teilzeitbeschäftigte mit 5,2 Prozent im dritten Quartal 2024 den stärksten Nominallohnanstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufwiesen. Die Nominallöhne von Vollzeitbeschäftigten erhöhten sich ebenfalls deutlich (plus 4,7 Prozent). Für geringfügig Beschäftigte wurde im selben Zeitraum ein Lohnzuwachs von 1,6 Prozent errechnet.
Methodische Hinweise
Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen von allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ab. Der Reallohnindex setzt den Nominallohnindex und den Verbraucherpreisindex ins Verhältnis, um die Veränderung der Verdienste mit der Preisentwicklung zu vergleichen. Der Reallohnindex nimmt zu, wenn die Verdienste stärker steigen als die Preise.
Datenquelle der Verdienstindizes ist seit dem Jahr 2022 die Verdiensterhebung.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)