Das starke Umsatzplus dürfte zum Teil auf die Lage der Osterfeiertage zurückzuführen sein, die 2016 in den März und 2017 in den April fielen. Insgesamt hatte das erste Quartal 2017 drei Arbeitstage mehr als das erste Quartal 2016. Der Inlandsumsatz erhöhte sich um 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, während der Auslandsumsatz um 10,6 Prozent zulegte (Deutschland: plus sieben bzw. plus neun Prozent). Mit Exporten wurden 56,7 Prozent der Erlöse erzielt (Deutschland: 50,3 Prozent); die rheinland-pfälzische Exportquote lag damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (plus 0,2 Prozentpunkte).
In den rheinland-pfälzischen Industrieunternehmen waren im Durchschnitt des ersten Quartals 2017 rund 252.500 Personen tätig. Die Zahl der Beschäftigen blieb gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast unverändert (minus 0,2 Prozent bzw. 570 Personen; Deutschland: plus ein Prozent). Das Arbeitsvolumen belief sich auf 101,6 Millionen Arbeitsstunden, was ein Plus von 3,5 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2016 bedeutet (Deutschland: plus 3,6 Prozent).
Umsatzentwicklung in den wichtigsten Wirtschaftszweigen
In allen zehn umsatzstärksten Industriebranchen lagen die Erlöse in den ersten drei Monaten 2017 über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die größte prozentuale Umsatzsteigerung verbuchten die Hersteller von Papier, Pappe und Waren daraus (plus 25,9 Prozent); vor allem im Inlandsgeschäft gab es kräftige Zuwächse (plus 35 Prozent). Im Maschinenbau, in der Metallerzeugung und -bearbeitung sowie in der Chemieindustrie waren die Zuwachsraten ebenfalls zweistellig. Am schwächsten fiel der Umsatzanstieg im Bereich „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ aus (plus 1,1 Prozent). Die starken Unterschiede in der Umsatzentwicklung der verschiedenen Industriezweige sind teilweise auf geänderte Branchenzuordnungen größerer Betriebe zurückzuführen, die in einzelnen Teilbereichen der Industrie den Vergleich zum Vorjahreszeitraum beeinflussen.
Beschäftigung
Die geänderte Branchenzuordnung größerer Betriebe wirkt sich auch auf die Beschäftigungsentwicklung aus. Fünf der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten im ersten Quartal 2017 einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen. Deutliche Steigerungen waren in der Papier- und Pappeindustrie sowie in der Metallerzeugung und -bearbeitung zu verzeichnen (plus 13,1 Prozent bzw. plus 9,2 Prozent). Bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen lagen die Beschäftigtenzahlen hingegen deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (minus 9,6 Prozent).
Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)
Wirtschaftszweig | Umsatz | Beschäftigte | ||
---|---|---|---|---|
Januar - März 2017 | Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum | Januar - März 2017 | Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum | |
1.000 Euro | % | Anzahl | % | |
Herstellung von chemischen Erzeugnissen | 7.758.607 | 15,2 | 45.140 | -1,7 |
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen | 2.959.530 | 1,1 | 22.551 | -9,6 |
Maschinenbau | 2.565.134 | 17,0 | 36.244 | 1,7 |
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren | 1.302.856 | 2,0 | 21.886 | -1,7 |
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen | 1.145.826 | 6,8 | 11.643 | -2,3 |
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln | 1.076.193 | 7,9 | 12.887 | 0,5 |
Herstellung von Metallerzeugnissen | 1.049.024 | 4,3 | 21.460 | -2,9 |
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus | 928.114 | 25,9 | 9.580 | 13,1 |
Metallerzeugung und -bearbeitung | 904.189 | 16,0 | 8.838 | 9,2 |
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden | 721.702 | 6,2 | 13.008 | 1,8 |
Getränkeherstellung | 557.770 | 0,3 | 5.122 | 2,3 |
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen | 422.796 | 2,3 | 8.363 | 1,5 |
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) | 343.516 | 22,5 | 5.777 | 13,7 |
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen | 285.219 | 16,4 | 5.432 | -5,3 |
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen | 219.859 | 26,1 | 7.366 | 9,1 |
Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 23.458.672 | 10,3 | 252.534 | -0,2 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 4.727 | 8,7 | 219 | -20,3 |
Verarbeitendes Gewerbe | 23.453.946 | 10,3 | 252.315 | -0,2 |