Zwischen 2008 und 2017 stieg die Wertschöpfung der Gesundheitswirtschaft nach derzeitigem Berechnungsstand preisbereinigt um 28 Prozent, während die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung in diesem Zeitraum lediglich um zwölf Prozent zunahm. Mit dieser Wachstumsdynamik lag Rheinland-Pfalz im Vergleich der Länder an zweiter Stelle hinter Mecklenburg-Vorpommern.
Die Gesundheitswirtschaft hat eine große Bedeutung für den Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2017 waren knapp 298.500 Personen in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft tätig. Da Teile der Branche sehr personalintensiv sind, lag der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen 2017 mit 14,8 Prozent deutlich über dem Wertschöpfungsanteil. Von 2008 bis 2017 ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Branche in Rheinland-Pfalz um 21 Prozent gestiegen (Erwerbstätigkeit insgesamt: plus 6 Prozent). Mit diesem Zuwachs lag das Land gemeinsam mit Hamburg auf Rang sieben unter den Bundesländern.
Anhand der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen lassen sich Aussagen über die Produktivität der Branche treffen. Im Jahr 2017 entfiel in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft auf eine erwerbstätige Person eine Bruttowertschöpfung von rund 50.400 Euro. Folglich liegt die Produktivität in Rheinland-Pfalz um rund 2.000 Euro über dem Durchschnitt aller Bundesländer, aber deutlich unter der Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft (64.300 Euro). Die Produktivität der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft ist von 2008 bis 2017 um 6,2 Prozent gestiegen. Im Durchschnitt der Länder nahm die Produktivitätsentwicklung um 1,8 Prozent ab.
Die Ergebnisse beruhen auf dem Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, mit dem die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) vergleichbare Daten zur Wertschöpfung und Erwerbstätigkeit für alle Bundesländer erstellt. Die hier von der AG GGRdL vorgelegten Ergebnisse sind konsistent zu den amtlichen Gesamtrechnungsergebnissen der AK VGRdL und ETR. Dies ermöglicht den Vergleich mit der Gesamtwirtschaft bzw. mit anderen Wirtschaftsbereichen der Bundesländer.
Als Gesundheitswirtschaft wird die wirtschaftszweigbezogene Abgrenzung der AG GGRdL nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) verstanden. Weitergehende Informationen – auch zu der Berechnungsmethode – sind der Internetseite der Arbeitsgruppe www.ggrdl.de zu entnehmen.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Analysen, Auftragsarbeiten, FDZ)
Jahr | Gesundheitswirtschaft | |||
---|---|---|---|---|
in jeweiligen Preisen | preisbereinigt, verkettet | in jeweiligen Preisen | ||
Kettenindex | Veränderung gegenüber dem Vorjahr | Anteil der Gesundheits- wirtschaft an der Gesamtwirtschaft | ||
Mill. Euro | 2010 = 100 | % | ||
2008 | 9.800,7 | 91,6 | x | 9,8 |
2009 | 10.387,1 | 94,0 | 2,6 | 10,7 |
2010 | 11.077,1 | 100,0 | 6,4 | 10,8 |
2011 | 11.508,1 | 104,3 | 4,3 | 10,7 |
2012 | 12.486,5 | 110,2 | 5,7 | 11,3 |
2013 | 12.479,5 | 108,2 | -1,8 | 11,1 |
2014 | 12.704,8 | 105,8 | -2,2 | 10,9 |
2015 | 13.928,5 | 113,0 | 6,8 | 11,4 |
2016 | 14.357,9 | 114,0 | 0,9 | 11,5 |
2017 | 15.042,9 | 117,7 | 3,2 | 11,6 |
Datenquellen: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Mai 2018; AK VGRdL, Berechnungsstand: August 2017/Februar 2018 (VGR des Bundes); Angaben ab 2013 vorläufig. |