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Energieverbrauch der Industrie leicht gestiegen

Die rheinland-pfälzische Industrie benötigte im Jahr 2016 fast 88.462 Gigawattstunden Energie. Das war nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems rund ein Prozent mehr als im Vorjahr. In Deutschland stieg die industrielle Energieverwendung um 1,4 Prozent auf knapp 1,13 Millionen Gigawattstunden. Der rheinland-pfälzische Anteil am bundesweiten Verbrauch betrug somit knapp acht Prozent.

Die für Rheinland-Pfalz wichtige chemische Industrie ist mit 72 Prozent der Wirtschaftszweig mit dem größten Anteil an der Energieverwendung. Bundesweit führt diese Branche ebenfalls, allerdings mit einem deutlich geringeren Anteil von 29 Prozent. Betriebe, die sich mit der Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden befassen, sowie Betriebe, die Papier, Pappe und Waren daraus herstellen, wiesen Anteilswerte von 5,7 bzw. 5,3 Prozent auf. In Deutschland folgten auf die chemische Industrie die Metallerzeugung und -bearbeitung (23 Prozent) sowie die Kokereien und Mineralöl verarbeitenden Betriebe (zehn Prozent).

Die rheinland-pfälzische Industrie benötigte zur Erzielung von 1.000 Euro Umsatz durchschnittlich gut 960 Kilowattstunden Energie. Rechnet man die chemische Industrie heraus, ergibt sich ein Wert von 370 Kilowattstunden. In Deutschland lag der Wert für die Industrie insgesamt bei rund 630 Kilowattstunden, unter Herausrechnung der Chemie ergäbe sich ein Wert von etwa 480 Kilowattstunden. Die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz benötigte für 1.000 Euro Umsatz 2.470 Kilowattstunden Energie. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass insbesondere die Chemiebranche einen beachtlichen Teil der Energieträger – z. B. Erdöl – nicht energetisch, sondern als Ausgangsstoff für Produkte nutzt. Mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs (36 Prozent) der Industrie in Rheinland-Pfalz entfällt auf diese Verwendungsform.

Wichtigster Energieträger der rheinland-pfälzischen Industrie ist Erdgas. Auf ihn entfielen gut 49 Prozent des Energieverbrauchs (43.800 Gigawattstunden). Mineralöle bzw. Mineralölprodukte trugen 24 Prozent bei (21.300 Gigawattstunden). Der Bedarf an Strom belief sich auf 15.000 Gigawattstunden, was einem Anteil von 17 Prozent entsprach. Gut die Hälfte des Stroms erzeugte die Industrie in eigenen Kraftwerken bzw. Anlagen.

1 Gigawattstunde (GWh) = 1 Million Kilowattstunden (kWh)
1 Gigawattstunde    = 3,6 Terrajoule (TJ) = 3.600 Gigajoule (GJ)

Die Daten stammen aus der Jahreserhebung über die Energieverwendung der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden. Befragt wurden rund 2.200 Einheiten. Der Umsatz stammt aus den regelmäßig stattfindenden Erhebungen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden. Der Berichtskreis umfasst Betriebe dieses Wirtschaftsbereichs mit 20 und mehr Beschäftigten sowie alle produzierenden Betriebe von Mehrbetriebsunternehmen des produzierenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten, unabhängig von der Beschäftigtenzahl des jeweiligen Betriebs.
Die Erhebung erfasst alle Formen der Energieverwendung, wie Einsatzenergie, (z. B. zur Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung,) sowie die nichtenergetische Verwendung (z. B. als Rohstoff für chemische Prozesse). Soweit Energieträger als Brennstoffe zur Stromerzeugung in eigenen Anlagen der Betriebe eingesetzt werden, enthält der Gesamtenergieverbrauch Doppelzählungen (Energiegehalt der eingesetzten Brennstoffe und des erzeugten und selbst verbrauchten Stroms).

Autor: Jörg Breitenfeld (Abteilung Landwirtschaft, Umwelt, Energie, Register)

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