Umsatzentwicklung nach Wirtschaftszweigen
Gravierende Umsatzeinbußen zeigten sich ausnahmslos in allen Wirtschaftszweigen. In der Gastronomie, auf die zwei Drittel der Gastgewerbeumsätze entfallen, reduzierten sich die Erlöse im April 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat real um 70 Prozent. In der speisengeprägten Gastronomie, zu der Restaurants, Cafés, Eissalons und Imbissstuben zählen, verlief der Rückgang mit einem Minus von 69 Prozent in einer ähnlichen Größenordnung. Die Umsätze der Caterer und Erbringer sonstiger Verpflegungsdienstleistungen brachen um 62 Prozent ein. Im rheinland-pfälzischen Beherbergungsgewerbe, das ein Drittel der Umsätze des Gastgewerbes erwirtschaftet, waren die Abnahmen gegenüber dem April 2019 mit 89 Prozent noch höher.
Beschäftigung
Der Beschäftigungsabbau weitete sich im April 2020 gegenüber dem März weiter aus: Während die Beschäftigtenzahl im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,3 Prozent gesunken war, lag der Rückgang im April mit 39 Prozent deutlich höher. Die Zahl der Vollzeitkräfte ging im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 23 Prozent zurück und die der Teilzeitkräfte halbierte sich mit einem Rückgang von 47 Prozent nahezu.
Zeitraum Januar bis April
In den ersten vier Monaten sanken die Umsätze im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe real um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (nominal: minus 32 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich um elf Prozent. Der Rückgang bei den Teilzeitkräften fiel mit 14 Prozent in etwa doppelt so hoch aus wie der bei den Vollzeitkräften (minus 6,4 Prozent).
Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei 280 ausgewählten Gastgewerbeunternehmen in Rheinland-Pfalz. Durch das Handelsstatistikgesetz wird die Zahl der zu befragenden Einheiten bundesweit auf höchstens fünf Prozent aller Unternehmen begrenzt. Die Angaben für Filialbetriebe von Hotel- und Restaurantketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten. Da es sich um eine Stichprobenerhebung handelt, liegen keine absoluten Werte sowie Regionalangaben vor.
Die Ergebnisse sind vorläufig und können durch Korrekturmeldungen verändert werden. D. h. die Unternehmen haben 24 Monate die Möglichkeit zur Korrektur ihrer Angaben. Die Monatserhebung im Gastgewerbe basiert auf einer repräsentativen Stichprobe, die in Abhängigkeit vom Stichprobenumfang und der Streuung der zu beobachtenden Merkmale einem stichprobenbedingten Zufallsfehler unterliegt.
Die Gastgewerbemesszahlen werden in fünfjährigem Abstand auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab dem Berichtsmonat März 2018 beziehen sich alle Daten der Gastgewerbestatistik auf das neue Basisjahr 2015 (zuvor 2010). Durch die Corona-Krise sind die Gastronomie und das Beherbergungsgewerbe wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Wirtschaftszweig | Anteil am Umsatz2 | Umsatz | Beschäftigte | |||
---|---|---|---|---|---|---|
% | nominal | real | insgesamt | Vollzeit | Teilzeit | |
Beherbergung | 34 | -89,2 | -89,3 | - 39,2 | - 28,5 | - 47,9 |
Gastronomie | 66 | -69,5 | -70,2 | - 38,1 | - 18,2 | - 46,6 |
Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, | ||||||
Cafés, Eissalons und Ähnliches | 47 | -67,9 | -68,7 | - 38,5 | - 16,9 | - 49,0 |
Caterer und Erbringung sonstiger | ||||||
Verpflegungsdienstleistungen | 8 | -61,1 | -61,6 | - 31,2 | - 11,1 | - 38,7 |
Gastgewerbe insgesamt | 100 | -77,9 | -78,4 | - 38,5 | - 23,0 | - 47,0 |
1 Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Umsatzsteuerstatistik 2018 (Voranmeldungen). |