| Mikrozensus

Ein Drittel der Menschen mit Migrationshintergrund spricht zu Hause ausschließlich Deutsch

Im Jahr 2021 sprach annähernd ein Drittel der 1,1 Millionen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit Migrationshintergrund zu Hause ausschließlich Deutsch (32 Prozent). Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand von Erstergebnissen des Mikrozensus zum Tag der deutschen Sprache am 10. September weiter mitteilt, waren mehr als die Hälfte dieses Personenkreises deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger, die in Deutschland geboren wurden (54 Prozent).

Fast jede bzw. jeder Zweite mit Migrationshintergrund gab an, neben Deutsch mindestens noch eine andere Sprache zu Hause zu sprechen (49 Prozent). Rund 32 Prozent dieser Personen sprachen in erster Linie Deutsch; am zweit- bzw. dritthäufigsten wurde Russisch (14 Prozent) bzw. Türkisch (11 Prozent) als vorwiegend zu Hause gesprochene Sprache genannt.

Beinahe ein Fünftel der Menschen mit Migrationshintergrund sprach zu Hause kein Deutsch (19 Prozent). Bei diesen Personen handelte es sich größtenteils um Ausländerinnen und Ausländer, die selbst zugewandert sind (79 Prozent). Die Menschen, die zu Hause kein Deutsch sprachen, unterhielten sich am häufigsten auf Arabisch (12 Prozent), Polnisch (12 Prozent), Rumänisch (9,3 Prozent) oder Russisch (8,7 Prozent).

Die Daten basieren auf den Erstergebnissen des Mikrozensus 2021. Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten.
Nach der definitorischen Abgrenzung im Mikrozensus hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.
Der Mikrozensus wurde 2020 methodisch neugestaltet. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus 2020 sowie auch teilweise den Mikrozensus 2021 stehen hier zur Verfügung: www.statistik.rlp.de/de/gesellschaft-staat/info-zu-ergebnissen-2020/
Damit zwischen dem Ende des Erhebungsjahres und der Ergebnisbereitstellung möglichst wenig Zeit vergeht, werden ab dem Jahr 2020 zunächst Erstergebnisse und mit einigem zeitlichen Abstand Endergebnisse veröffentlicht. Sowohl Erst- als auch Endergebnisse beruhen auf vollständig aufbereiteten und validierten Daten. Allerdings basieren die Endergebnisse im Gegensatz zu den Erstergebnissen auf einer höheren Anzahl befragter Haushalte. Dies ist dadurch bedingt, dass auch nach Ende eines Erhebungsjahres fehlende Haushalte nach Erinnerungen/Mahnungen noch Auskunft geben. Dieses Datenmaterial wird zudem an einem aktualisierten Bevölkerungseckwert hochgerechnet. Durch den größeren Stichprobenumfang und die aktualisierte Hochrechnung können die Endergebnisse von den Erstergebnissen abweichen.

Autorin: Dr. Julia Stoffel (Referat Private Haushalte)

Ringdiagramm: Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2021 nach Migrationserfahrung und zu Hause gesprochener Sprache

 Bevölkerung mit Migrationshintergrund1) 2021 nach Migrationserfahrung, Staatsangehörigkeit und zu Hause gesprochener Sprache
Zu Hause gesprochene SpracheInsgesamtmit eigener Migrationserfahrung (Zugewanderte)ohne eigene Migrationserfahrung
(in Deutschland Geborene)
ZusammenDeutscheAusländerZusammenDeutscheAusländer
in 1 000
Insgesamt1.13271930241741334271
nur Deutsch36715711244210197(13)
Deutsch und mindestens eine weitere Sprache55337116620518213745
darunter vorwiegend:       
Deutsch17510363397360(12)
Russisch766152(9)1515/
Türkisch5825/213323(10)
kein Deutsch, nur andere Sprache(n)2131912416821(8)(13)
darunter vorwiegend:       
Arabisch2523/21///
Polnisch2523/22///
Rumänisch2018/17///
Russisch191711////
( ) Aussagewert eingeschränkt, da Zahlenwert relativ unsicher
/ keine Angabe, da Zahl nicht sicher genug
1) Migrationshintergrund im weiteren Sinn.

Teilen

Zurück