Annähernd die Hälfte der Milchkühe in Deutschland werden in Bayern und Niedersachsen gehalten. Auf Rheinland-Pfalz entfallen nur 2,7 Prozent des Bestandes in Deutschland. Abgesehen von den Stadtstaaten stehen nur in Thüringen und dem Saarland weniger Milchkühe als in Rheinland-Pfalz.
Die Milchkuhhaltung ist vor allem in den Mittelgebirgslagen in Rheinland-Pfalz eine wichtige Einnahmequelle in der Landwirtschaft. Rund 46 Prozent der Milchkühe werden im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Landkreis Vulkaneifel gehalten. Vom Rinderbestand insgesamt entfallen 35 Prozent der Tiere auf die beiden Kreise.
Die Rinderrasse Holstein-Schwarzbunt ist mit rund 45 Prozent die am weitesten verbreitete im Land, gefolgt von den Holstein-Rotbunt (11 Prozent). Beide Rassen wurden vor allem auf die Erzeugung von hohen Milchmengen gezüchtet. Die größte Bedeutung zur Fleischproduktion entfällt mit gut neun Prozent auf die Rasse Limousin.
Für die regelmäßigen Erhebungen der Rinderbestände wird das Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere (HI-Tier) zu den Stichtagen 3. November und 3. Mai ausgewertet. Die Aufbereitung erfolgt nach Be-triebsstätten. Eine Betriebsstätte repräsentiert eine eigene HI-Tier-Nummer. Ein landwirtschaftlicher Betrieb kann über mehrere Betriebsstätten verfügen.
Die Zahl der Milchkühe wird je Haltung berechnet. Basis ist die vom Betrieb angegebene Produktionsrichtung (z. B. Milchkuhhaltung oder Ammen/Mutterkuhhaltung). Bei Angabe mehrerer Produktionsrichtungen wird zu-sätzlich die Rasse der Kühe berücksichtigt.
Die Rinderbestände werden ebenfalls im Rahmen der mehrjährigen Strukturerhebungen aufbereitet, zuletzt bei der Agrarstrukturerhebung 2016. Von der Viehbestandserhebung Rinder unterscheidet sich die Strukturerhebung bei landwirtschaftlichen Betrieben hinsichtlich der Grundgesamtheit (Betriebsdefinition) und des Stichtages.
Autor: Jörg Breitenfeld (Abteilung Wirtschaft, Landwirtschaft, Umwelt, Register)